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Waben
Das
natürliche Bestreben der Bienen zum Wabenbau wird als Bautrieb
bezeichnet. Er ist am stärksten bei Bienenschwärmen ausgeprägt, die
sich für ihr Überleben innerhalb kürzester Zeit eine neue Behausung
schaffen müssen. Naturgemäß besteht der oben begonnene Wabenbau aus
Wachs zunächst aus einer Lage fünfeckiger Deckenzellen, denen dann nach
unten der Bau Gleichgeformter sechseckiger Zellen folgt. Es werden
nebeneinander hängende Waben gebaut, die einen Abstand (von Wabenmitte
zu Wabenmitte) von 35 mm aufweisen. Der freie Raum zwischen den
einzelnen senkrechten Waben entspricht in etwa dem Bienenabstand, knapp
einem Zentimeter.
Rundlich sind in den Bienenwaben dann nur
noch die Zellränder, die zur Stabilisierung der Waben von den Bienen
verdickt werden. Hierzu wird auch Propolis verwendet. Sechseckige
Strukturen bilden sich in der Natur überall dort aus, wo sich ein
Gleichgewicht von Kräften einstellt, wobei höchst exakte und eher
großzügig ausgeführte Sechsecke entstehen können, je nach dem
Mechanismus der Musterbildung. Das lässt sich bereits an einer dünnen
Schicht erhitzen Fettes in einer Bratpfanne beobachten, die Zellen in
Blättern von Pflanzen können Sechsecke bilden, sechseckige Basaltsäulen
bilden sich in erstarrender Lava. Alle diese aufgeführten Strukturen,
einschließlich der Wabenzellen der Wespennester sind keine exakt
regelmäßigen Sechsecke. Anders die Zellen der Bienenwabe, deren
Regelmäßigkeit an Kristallen erinnert und die Johannes Kepler
veranlasst haben zu vermuten, die Bienen hätten einen mathematischen
Verstand. Die Geometrie der Waben wurde bisher damit erklärt, dass die
sechseckige Zellreihenform - in der Natur auch bei Molekülen und
Kristallen vorkommend - die ökonomischste ist, d. h. mit dem geringstem
Materialaufwand wird das größtmögliche Fassungsvermögen und Maximum an
umbauten Raum bei gleichzeitig höchster Stabilität gewährleistet. Dies
ist zwar mathematisch bewiesen, jedoch noch keine zwingende Erklärung
dafür, dass die Bienen diese Form beim Bau der Waben (instinktiv)
Die Waben sind für das Bienenvolk zunächst Geburts- und Lebensraum. In den Zellen entstehen

die
Bienen, die von der Königin zunächst als Ei abgelegt werden. Während
der Aufzucht mit Fütterung durch die Arbeitsbienen entsteht aus dem Ei
eine Larve, die sich schließlich in der mit einem Wachsdeckel
versehenen Zelle in eine Puppe verwandelt, bis nach 21 Tagen (bei der
Arbeitsbiene) das fertige Insekt aus der Zelle schlüpft.Darüber hinaus
sind Waben auch Produktionsstätte und Speicherplatz für Honig sowie
Pollen. Außerdem sind sie Telefon-Festnetz (Vibrationskommunikation
über die Zellränder der Waben), Informationsspeicher, Staatenflagge
(chemische Markierung mit unterschiedlichen Botschaften) und erste
Verteidigungslinie gegen Pathogene (durch antimikrobielle Wirkung).