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Gewinnung des Honigs
Gewinnung und Verarbeitung
Die
Ernte des Honigs für den menschlichen Gebrauch erfolgt von Imkern, die
die Bienenvölker hegen. In Europa erfolgte die Honigernte vom
Mittelalter bis ins späte 19. Jahrhundert auch durch den
konkurrierenden Beruf des Zeidlers. Entsprechend der Gewinnung des
Honigs unterscheidet man folgende Sorten:
Schleuderhonig

wird
gewonnen bei Verwendung von austauschbaren Rähmchen durch Ausschleudern
der vorher entdeckelten Bienenwaben in einer Honigschleuder unter
Ausnutzung der Zentrifugalkraft. Dies ist seit Beginn des 20.
Jahrhunderts die häufigste Honigart.
Scheibenhonig
besteht
aus unbebrüteten Wabenstücken aus reinem Naturbau, also vollständig von
den Bienen selbst errichtetes Wabenwerk, vor allem bei Heidehonig.
Wabenhonig
ist
ähnlich dem Scheibenhonig, aber der Wabenbau darf so genannte
Mittelwände, vom Imker ins Volk gegebene gepresste Wachsplatten als
„Bauvorlage“, enthalten.
Seim-,
Tropf-, Press- oder Stampfhonig
war
bis zum Aufkommen der Honigschleuder weit verbreitet. Dabei wird der
Honig aus den Waben durch Auslaufenlassen oder Auspressen gewonnen.
Wenn dabei die Waben erwärmt werden, ist dieser Honig geringwertiger
als Schleuder- oder Wabenhonig.
Aus
der Wabe wird der Honig in einer speziellen Zentrifuge,

einer
so genannten „Honigschleuder“, bei Umgebungstemperatur gewonnen.
Umstritten ist der Begriff des „Kaltgeschleuderten“ Honigs, der in
seiner Bedeutung nicht klar festgelegt ist. Ein Verfahren der
Warmschleuderung gibt es nicht – jeder Schleuderhonig ist
kaltgeschleudert, wenn man die Temperaturgrenze zwischen „warm“ und
„kalt“ bei ca. 38 °C ansetzt. Das entspricht ungefähr der
Maximaltemperatur im Honigraum eines Bienenvolkes. Trotzdem wird die
Bezeichnung „kaltgeschleudert“ vor allem von den Honigimporteuren als
besonderes Qualitätsmerkmal für Honig verwendet. Der Begriff ist ein
Gegensatz zu „heiß gepresst“, da Presshonig erhitzt wurde, um die
Ausbeute zu erhöhen. Wichtiger für die Erhaltung der Inhaltsstoffe im
Honig ist u.a. die kühle Lagerung. Deshalb darf gemäß der Deutschen
Honigverordnung mit „Deutscher Honig“ gekennzeichneter Honig nicht über
40 °C erwärmt werden.